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Nach uns die Angst

Schauspiel

Nach uns die Angst

"Als meine Eltern nach Deutschland kamen, wurden ihnen erstmal die Zähne neu gemacht."
 

Clan-Kriminalität, Silvesternacht und gemachte Zähne. Der Diskurs um Migration und Asyl wird seit Jahrzehnten von verzerrten Fakten, antimigrantischen Kampfbegriffen und gezielten Lügen geprägt. Im Strudel der Boulevardpresse werden Gesetze verschärft, polizeiliche Maßnahmen ergriffen und es wird ein zunehmend radikales Vokabular rechter Parteien gefördert. Im Kreuzfeuer der verschiedenen Projektionsversuche finden sich drei Menschen wieder, die auf ihre jeweils eigene Art versuchen, ihr Existenzrecht in der Gesellschaft zu erkämpfen. Drei ehemals enge Freund*innen begegnen sich und werden von ihren unterschiedlichen Strategien und Idealen auseinandergetrieben. Eine von ihnen hat einen verheerenden Roman über ihr gemeinsames Aufwachsen geschrieben. Doch von welchen Vorurteilen ist ihr Blickwinkel geprägt? „Nach uns die Angst“ beleuchtet das Aufwachsen in verschiedenen Welten, die Dynamik konkurrierender Geschlechterrollen, die Komplexität identitätsstiftender Kollektive und fragt, wer eigentlich diese Geschichten erzählt und mit welchem Recht das geschieht.

Der Text ist entstanden in Zusammenarbeit mit dem Ensemble und im Netzwerk stehend und mit Samples von Annie Ernaux, Eduard Louis, Fikri Anil Altintas, Fatma Aydemir, Sasha Marianna Salzmann.

„Wie in einem atmosphärischen Hörspiel decken die Spielenden nach und nach detektivisch die Schichten dreier Lebenswelten auf und blicken tief in die Abgründe der unterschiedlichen Deutungshoheiten einer Freundschaft. Redjep
Hajder schafft mit seinem Team einen Abend der unter die Haut geht." - Auswahlbegründung der Programmgruppe

Im Rahmen der Hessischen Theatertage 2024.

Eintritt: 15,50 €